Wer als Fotograf:in bereits Bildagenturen regelmäßig beliefert oder darüber nachdenkt, die Vermarktung des eigenen Bildmaterials künftig über eine Agentur abzuwickeln, fragt sich mit Sicherheit auch, welche Bilder ins Sortiment aufgenommen werden. Neben der thematischen und stilistischen Ausrichtung der Agentur, die natürlich zum eigenen Bildlook passen sollte, sind häufig in erster Linie formale Fehler der Grund für die Ablehnung einzelner Fotos oder gar ganzer Serien.
Für den größtmöglichen Erfolg und effiziente Bearbeitung der Bilder empfiehlt es sich, die folgenden Fehler zu vermeiden.
Fehlender Freigaben / Informationen
- fehlende Model Releases – sofern Menschen auf den Bildern zu sehen sind
- fehlende Angaben zum Künstler und/oder Designer – bei Kunstwerken oder Designs
- fehlende Property Releases – bei Bildern, die nicht auf öffentlichem Grund gemacht wurden
- schlecht beschriftete Bilddaten – benötigt werden immer die berühmten W‘s (Wer, Wo, Was, Wann, Warum) am besten gleich auf Deutsch und Englisch.
>> Ohne diese genauen Infos hat das Bild keine Verkaufschancen!
VORAUSWAHL
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von ein und dem selben Motiv nicht hundert Varianten abgeben – seien Sie kritisch und wählen Sie die besten fünf aus
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keine zu kleinen Bildauswahlen einreichen – im Editing und Keywording steckt großer Aufwand, der sich bei kleinen Mengen nicht lohnt
Bildkomposition / MOTIV / Ausschnitt
- keine Landschaftsaufnahmen, die am Rand Fotografen mit Stativen, Fotozelte oder andere ungewollte Personen im Bild zeigen
- keine Landschaftsaufnahmen, auf denen Personen zum Größenvergleich mit ausgestreckten Armen im Bild zu sehen sind
- Menschen immer nur dann zeigen, wenn sie „Sinn“ machen, z.B. bei Sehenswürdigkeiten, Sightseeing, Shoppen, Cafe, Restaurant etc.
- kein sichtbarer Abfall (oder Mülleimer) bei Straßenszenen oder Landschaftsbildern
- Kräne oder Baugerüste in Stadtansichten oder einzelnen Gebäuden sind zu vermeiden
- den klassischen Blick durch einen Torbogen als “Rahmen” für die Bildgestaltung möchte niemand mehr sehen
- der Schatten des Fotografen soll nicht am Bildrand sichtbar sein
- bei Nachtaufnahmen den richtigen Zeitpunkt (Übergang!) abpassen – zu dunkel ist einfach nur zu dunkel
- Unschärfe nur bei künstlerisch gewollten Effekten nutzen – unscharfe Blümchen im Vordergrund machen ein Bild unbrauchbar
- keine zu extreme Bildbearbeitung – das Bild muss immer noch natürlich aussehen
- keine stürzenden Linien bei Gebäudeaufnahmen, es sei denn, das ist sehr künstlerisch und gewollt
Wenn Sie diese einfachen Hinweise beachten, werden Sie bei Ihren Bildagentur-Partnern sicherlich mehr Uploads und damit natürlich auch mehr Kundendownloads erzielen. Der Bildermarkt ist voll von unbrauchbaren und damit unnützen Bildern. Lieber wenige gute Bilder, als eine Masse an schlechten und damit unnutzbaren Bildern. Das freut die Kolleg:innen im Editing 🙂